Anzeichen für Legasthenie im Kindergartenalter

Im Kindergartenalter kann Legasthenie noch nicht gesichert festgestellt werden, da zur Diagnose die Leistungen im Lesen und Schreiben herangezogen werden müssten. Im deutschsprachigen Raum erfolgt der Schriftspracherwerb jedoch erst mit Eintritt in die Schule. Deshalb können bei uns im Vorschulalter nur die Sinneswahrnehmungen überprüft werden. Differente Sinneswahrnehmungen im akustischen, optischen und räumlichen Bereich, zeigen sich vor allem in der motorischen Entwicklung und der Sprachentwicklung der Kinder. Insbesondere die phonologische Bewusstheit spielt eine bedeutende Rolle für das Erlernen des Schreibens und des Lesens und gilt als wichtigste Vorläuferfähigkeit. Die phonologische Bewusstheit  ist die Fähigkeit lautliche Strukturen der Sprache zu erkennen. Dazu gehört beispielsweise Folgendes:

  • Silbengliederung (ein Wort in Silben klatschen können)
  • Reime bilden (Reimwörter erkennen und selbst welche bilden) 
  • Lautanalyse (einzelne Laute in einem Wort wahrnehmen, z.B. Anlaute erkennen – Mit welchem Buchstaben beginnt das Wort Apfel?)

Wenn Ihr Kind Schwierigkeiten in diesen Bereichen der phonologischen Bewusstheit zeigt (im Alter von fünf bis sechs Jahren) oder Sie mehrere der nachfolgend genannten Anzeichen (auch in früheren Altersstufen) beobachtet haben, ist es wichtig bereits im Kindergartenalter mit der Förderung der Sinneswahrnehmungen zu beginnen und die phonologischen Fertigkeiten zu verbessern um spätere Probleme beim Erlernen des Schreibens und des Lesens zu vermeiden.

z.B.

  • ihr Kind hatte keine oder eine verkürzte Krabbelphase?
  • ihr Kind begann erst spät zu gehen?
  • ihr Kind zeigt eine schlechte Körperkoordination?
  • ihr Kind zeigt Schwierigkeiten beim Erlernen von Sportarten?
  • ihr Kind zeigt Schwierigkeiten beim Anziehen?
  • ihr Kind zeigt Ungeschicklichkeit mit Messer, Gabel und/ oder Schere (Schwierigkeiten beim Ausschneiden und Schneiden), zumachen von Knöpfen
  • ihr Kind malt meist über den Rand hinaus?
  • ihr Kind zeigt Koordinationsschwierigkeiten beim Malen?
  • bei Brettspielen weiß ihr Kind meist nicht, wann es an der Reihe ist?
  • das Fortsetzen von Mustern bereitet ihrem Kind Schwierigkeiten?
  • ihr Kind begann erst spät zu sprechen? 
  • ihr Kind hat Sprachfehler? 
  • ihr Kind verwechselt oft Begriffe bzw. verwendet falsche Bezeichnungen?
  • ihr Kind verwechselt richtungsweisende Bezeichnungen wie oben-unten, links-rechts?
  • ihr Kind zeigt wenig Interesse an Memory und Puzzlespielen?
  • ihr Kind zeigt kein Interesse an Buchstaben- und oder Zahlensymbolen?

Prävention im Kindergartenalter

Wenn Sie mehrerer diese Anzeichen bei Ihrem Kind beobachtet haben (ein Anzeichen alleine reicht natürlich nicht aus), können das Hinweise darauf sein, dass ihr Kind aufgrund von differenten Sinneswahrnehmungen, in der Schule Schwierigkeiten beim Erlernen des Schreibens/Lesens oder Rechnens haben wird.

Ablauf

Wenn Sie zu mir in die Praxis kommen, weil ihr Kind verschiedene Auffälligkeiten zeigt, die vermuten lassen, dass ihr Kind später Schwierigkeiten beim Erlernen des Schreibens und/oder Lesens bzw. Rechnens haben könnte, führen wir zunächst ein Erstgespräch bei dem sie mir etwas über die bisherige Entwicklung ihres Kindes berichten und ich führe ein pädagogisches Testverfahren für Kinder im Vorschulalter durch, das aus verschiedenen Übungen besteht. Anhand dessen, lässt sich feststellen, ob und in welchen Sinneswahrnehmungsbereichen ihr Kind Schwierigkeiten zeigt.

Darauf aufbauend kann ich, falls differente Sinneswahrnehmungen bei ihrem Kind vorliegen, einen Förderplan erstellen der individuell auf ihr Kind zugeschnitten ist und mit dem ich in regelmäßigen Abständen (z.B. einmal pro Woche) eine Förder- bzw. Trainingsstunde mit Ihrem Kind durchführe, bei der auf spielerische Art und Weise Übungen zur Verbesserung der jeweiligen Sinneswahrnehmungsbereiche stattfinden.

Des Weiteren bekommen Sie Tipps wie Sie Ihr Kind zuhause entsprechend fördern können. Es ist bereits im Kindergartenalter sinnvoll mit der Förderung zu beginnen, wenn Anzeichen von differenten Sinneswahrnehmungen festgestellt werden, da dadurch den Kindern Frustrationen und ein längerer Leidensweg erspart werden kann.

Setting: 

Neben der Einzelförderung, biete ich für Kinder im Kindergartenalter zur Förderung der Sinneswahrnehmungen und Prävention von Legasthenie und Dyskalkulie auch Gruppenförderungen an.

Bei der Gruppenförderung werden gemeinsam verschiedene Übungen und Spiele zur Förderung der Sinneswahrnehmungen durchgeführt, die nicht nur zur Verbesserung der Sinneswahrnehmungen beitragen, sondern den Kindern auch Spaß machen. 🙂 Die Gruppe findet einmal wöchentlich statt und besteht aus mindestens drei bis maximal fünf Kindern. Ein Einstieg ist, unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Plätze, jederzeit möglich. Wenn Sie Fragen haben oder einen Termin vereinbaren wollen, freue ich mich auf Ihren Anruf oder eine Nachricht per e-mail (-> Kontakt).